Karneval unter freiem Himmel

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Mehrere tausend Euro sollen eingespart werden. Bühne gegenüber dem Landgericht soll zentraler Veranstaltungsort werden

Am 3. März wird die Innenstadt wieder fest in Narrenhand sein: dann findet der große Festumzug statt. Davor und danach werden die Narren ebenso unter freiem Himmel feiern. Denn das große Festzelt, das bisher auf dem Domplatz stand, wird in diesem Jahr nicht mehr aufgebaut. „Die Kosten, insbesondere die Genehmigungskosten der Stadt, plus Aufbau und Abbau, sind nicht in Relation zu bringen zur Nutzung des Zeltes“, sagt Thomas Kemmerich, der Präsident der Gemeinschaft Erfurter Carneval (GEC), auf Anfrage unserer Zeitung. „Das Zelt rechnet sich nicht.“ Eine genaue Summe mag er nicht nennen, von einem knapp fünfstelligen Betrag ist die Rede. In dem Festzelt trafen sich stets die Narren vor dem Rathaussturm. Nachdem sie den Rathausschlüssel erobert hatten, fand im Zelt noch ein kleines Programm statt.

In dieser Session wird das anders sein. „Zentraler Open-Air-Veranstaltungspunkt wird gegenüber dem Landgericht sein. Dort bauen wir eine Bühne auf“, kündigt Thomas Kemmerich an. Von diesem Punkt aus solle auch der Umzug am Sonntag starten, die Umzugswagen und Vereine werden hier vorgestellt. Das Programm nach dem Rathaussturm und nach dem Umzug werde sich auf dieser Bühne abspielen. Eventuell werde ein kleines Dach über der Bühne aufgebaut. „In Köln geht das auch bei jedem Wetter“, sagt der gebürtige Rheinländer. Nach dem Umzug würden Umzugswagen wie der des Prinzenpaares, des Senats und weitere bei der Bühne platziert, dazu einige Stände. Zudem sieht Thomas Kemmerich auch die Möglichkeit, in den am Domplatz befindlichen Restaurants weiter zu feiern. „Als GEC-Präsident würde ich mich freuen, wenn die Gastronomen da mitziehen.“

Das beim Zelt gesparte Geld wird an anderer Stelle dringend gebraucht. So sind die Kosten für die Absicherung des Umzugs in den vergangenen Jahren immens gestiegen.

 

Ob Erfurts Oberbürgermeister nun drumherum kommt, das erste Fass Bier nach dem Rathaussturm zu bezahlen, sei noch dahingestellt . . .

Text: Anja Derowski (Thüringer Allgemeine)
Bild: Michael Kremer